Begegnungstag der Schweiz. Appenzellervereine

Sonntag, 9. September 2007 in Luzern

 

Der Appenzellerverein Luzern, mit seinem Präsidenten Sepp Hautle, seiner Gattin Irène und OK-Mitgliedern, luden die Schweizerischen Appenzeller-Vereine am Sonntag, 9. September 2007 zum traditionellen Begegnungstag in die Leuchtenstadt Luzern ein.

Und so reisten sie denn aus allen Himmelsrichtungen an, um sich vor dem imposanten KKL beim Wagenbachbrunnen zu besammeln. So kam dann auch plötzlich eine grössere gemischte Trachtengruppe vom Bahnhof daher, darunter „zwe Gääli“, mit Senntumschellen, stellten sich vor dem schönen Springbrunnen auf und gaben spontan ein „Zäuerli“ zum Besten. Schöner hätte das Treffen nicht beginnen können! Dem Jodelchörli Goldach mit seiner Präsidentin Ruth Rutz und dem Aktuar Walter Niederer sei an dieser Stelle für die gelungene Überraschung herzlich gedankt.

Der schöne Gesang und der Schellenklang zog sofort viele Touristen an, darunter viele Asiaten, die hastig Erinnerungsbilder knipsten. 

Pünktlich um 10 Uhr begrüsste Sepp Hautle die stattliche Anzahl „Appenzellerinnen und Appenzeller“ mit einem freudigen „Wöllkomm“ und gab den weiteren Verlauf des Tages bekannt. Er stellte die drei Touristenführerinnen, Doris Fuchs, Jeaninne Schmidlin und Rosmarie Warth vor und teilte die Versammelten in drei Gruppen ein. Die Erste durfte den bereitstehenden City-Train besteigen und den Stadtrundgang fahrend beginnen. Die zwei anderen Gruppen trennten sich und begaben sich zu Fuss über die Seebrücke auf die andere Seite der Reuss. Schon auf diesem kurzen Weg erfuhren wir viel Wissenswertes, wie z.B., dass der Name der Reuss von den Reusen stammt, die in früherer Zeit zum Fischfang im Fluss ausgelet wurden.

Wir durchliefen die Kapellbrücke ( 1365 als Wehrgang gebaut ), die mit ihren über 204 Metern Länge die älteste und zweitlängste, überdachte Holzbrücke Europas ist. Wir wurden daran erinnert, wie sie am 18. August 1993 zum grössten Teil ein Raub der Flammen wurde. Dabei wurden auch die 111 dreieckigen Giebelbilder fast vollständig zerstört. Die Brücke konnte dank vorhandenen Plänen wieder originalgetreu aufgebaut und restauriert werden. In der Mitte der Brücke erblickten wir den Wasserturm, ein richtiger Koloss. Der achteckige Turm mit einem Umfang von 38 Metern und einer Höhe von (nur) 34,5 Metern wurde bereits um 1300 erstellt. Er diente als Wachturm und Eckpfeiler der Stadtbefestigung, als Stadtarchiv und Schatzkammer, sowie als Kerker und Folterkammer.

Auf der anderen Seite des Flusses angelangt erklärte uns die kundige Doris Fuchs Historisches über das heutige Regierungsgebäude. Der palastähnliche Bau wurde um 1556 durch den Bauherrn Lux Ritter in Auftrag gegeben und durch den Architekten Domenico Solbiolo aus Italien gebaut. Auch von der Tragik des Steinmetz Johannes Lynzo von Triest erfuhren wir, der nach einem Streit mit dem Bauherrn Lux Ritter wegen Ketzerei angeklagt und im Mai 1559 hingerichtet wurde.

Eine weitere Sehenswürdigkeit, die Jesuitenkirche, ein barocker, unübersehbarer Bau mit viel historischem und religiösem Hintergrund wurde ebenfalls in die Stadtführung einbezogen. Der prunkvolle Hochaltar und die vielen kleinen Seitenaltare, reich mit geschnitzten und vergoldeten Skulpturen und Ornamenten verziert, waren beeindruckend. Der Schutzpatron der Kirche ist Franz Xaver, (1506-1552) einer der erfolgreichsten Missionare aus der Reihe der Jesuiten. 

Wir empfanden es als sehr angenehm, als wir als letzte Gruppe vor dem Stadttheater in den City-Train einsteigen durften. Die anschliessende Fahrt durch die Altstadt, unter den neun „Museggtürmen“ bis hinunter zum „Nölliturm“ und zurück bis zum Löwendenkmal war aufschlussreich.

Unterwegs winkte uns der bekannteste Luzerner Emil Steinberger mit seiner Gattin zu.

Das Denkmal des sterbenden Löwen ist nach einem Entwurf des dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen entstanden und vom Konstanzer Steinmetz Lukas Ahorn, in den Sandstein gehauen worden. Es erinnert an die 1792 in Paris gefallenen 760 Schweizer Söldner. 

Nach der interessanten und lehrreichen Stadtführung, die bestimmt allen gefallen hat, gab es einen feinen Apéro. Grüppchenweise verschoben wir uns anschliessend zum Restaurant „Rütli“. Im schönen alten Saal im ersten Stock war für uns zum Mittagessen aufgedeckt. Das Duo „Rohntal“, mit Sepp Hautle (der Präsi persönlich!!) und Emil Eicher, unterhielt uns vor und nach dem Mittagessen mit lüpfiger Musik. Dazwischen trat das Jodelchörli Goldach auf.

Sogar ein „Zäuerli“ mit den Becken blieb uns nicht vorenthalten. Ein lustiger Sketch mit musikalischer Einlage, vorgetragen von Emil Eicher, seiner Partnerin und Martin Pizzol  vom AV Gossau kam im Saal gut an! Spontan meldeten sich aus dem Saal auch einige „Witzerzähler“, die die Teilnehmer zum Schmunzeln brachten. Vielen Dank allen, die damit zum gemütlichen Tag beigetragen haben.

Sepp Hautle bedankte sich im Namen des OK Luzern bei den Anwesenden und gab seiner Freude Ausdruck, dass 148 Personen aus 18 verschiedenen Appenzeller-Vereinen den Weg nach Luzern fanden.

Auch der „Obmann“ der Schweiz. Appenzeller-Vereine, Hans Höhener, richtete einige Worte an die grosse Appenzellerfamilie und kündete den nächsten Begegnungstag am 7. September 2008 in Gossau SG an. Er bedankte sich bei den „Luzerner-Appenzellern“ für die gute Organisation und die Durchführung des prächtigen Tages.

Das Wetter hatte wiederum gut mitgespielt, war es doch meist sonnig bei recht angenehmer Wärme.

 

Bliibid gsond bis zum nöchschte Mol!

Euer Berichterstatter Peter Frick vom Appenzellerverein Basel und Umgebung.

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